Linux Distributionen

Vor etwa einem Jahr wollte ich auf mein altes Notebook Linux installieren und hätte es fast bleiben lassen. Zeit, um zurückzuschauen, um zu ergründen, warum das so war.

Da Windows 10 auf meiner alten Hardware nicht stabil lief, war ich auf der Suche nach einem alternativen Betriebssystem. Es sollte kostenlos und benutzerfreundlich sein, stabil laufen und alles mitbringen, was man für die üblichen Büroanwendungen wie Textverarbeitung und Surfen im Internet benötigt. Als ich mir Linux angeschaut hatte, hat mich die Anzahl der verschiedenen Distributionen völlig überfordert.

Linux Distributionen

Wenn man sich Linux auf das Notebook oder dem Desktop Computer installieren möchte, installiert man eine Linux Distribution. Um das zu verstehen, muss man wissen, dass Linux oder GNU/Linux eigentlich der Kernel des Betriebssystems ist. Der Kernel ist für die Organisation der Daten und Prozesse verantwortlich. Das ist also der Teil, der Zugriff auf die Hardware hat. Der Kernel bildet die unterste Ebene, auf die das Betriebssystem aufbaut. Android zum Beispiel verwendet auch einen Linux Kernel.

Meine Wahl war Ubuntu, und zwar die Version 16.04 LTS (Long Term Support, also Langzeitunterstützung). Wer als Anwender Wert auf Stabilität legt, fährt mit einer LTS Version besser. In diesem Fall wird die Software bis April 2021 unterstützt. Programme wie Firefox, Thunderbird und LibreOffice sind schon vorinstalliert. Mit einer brandneuen Hardware sollte man Version 17.04 wählen, da hier der aktuellere Linux Kernel zum Einsatz kommt.

Weitere beliebte Distributionen sind Debian, Linux Mint, Manjaro Linux und openSUSE. Von der großen Auswahl sollte man sich auf keinen Fall abschrecken lassen. Um das für die eigenen Bedürfnisse passende System zu finden, befinden sich am Ende des Beitrags zwei hilfreiche Links, welche die Entscheidung erleichtern.

Um verschiedene Distributionen auszuprobieren empfieht es sich für die engere Auswahl einen Live-USB-Stick einzurichten. Damit kann man den Computer vom USB-Stick aus booten und wählen, ob das Betriebssystem über den USB-Stick gestartet oder gleich installiert werden soll. Auf diese Weise gewinnt man einen ersten Eindruck von der Linux Distribution. Ich habe wie von Ubuntu empfohlen Rufus verwendet. Auch dafür finden sich Alternativen inklusive Anleitung im Internet.

Ubuntu Derivate

Wer sich in der Welt von Apple oder Windows bewegt, kennt keine Derivate. Das sind auf bestimmte Bedürfnisse und Anforderungen angepasste Ubuntu Versionen. Als Beispiel sei Ubuntu Studio genannt. Diese Distribution richtet sich an Nutzer für die Musikbearbeitung, Grafikbearbeitung und Videobearbeitung im Vordergrund steht. Das heißt, es sind verschiedene Multimediaprogramme an Board. Es gibt auch Derivate von anderen Distributionen, wie zum Beispiel Debian oder Fedore.

Fazit

Man braucht etwas Zeit und muss offen sein, um sich auf das System einzulassen. Als die Installation abgeschlossen war und Ubuntu auf dem Notebook lief war ich überrascht wie ausgereift das Betriebssystem ist. Ubuntu Software macht Installation und Update von Programmen sehr einfach. Probleme mit Treiber gehören weitgehend der Vergangenheit an und mittlerweile gibt es eine große Anzahl an verfügbaren Spielen. Trotzdem ist es empfehlenswert, vor einem Kauf zu prüfen, ob die Hardware kompatibel ist. Was für manche Freiheit bedeutet, ist für andere eine Qual. Die vielen Distributionen schrecken ab und machen es nicht einfach. Doch die Recherche und das Ausprobieren der Systeme lohnen sich!

Auf den Webseiten Distrochooser und Games4Linux bekommt man Unterstützung für die Auswahl der geeigneten Linux Distribution.

Meine Hobbys und Interessen sind Fotografieren, Klettern, MTB und Rennrad fahren, Skitouren, Wandern, Webapplikationen und Webdesign.

Martin Navadnig

Martin Navadnig

B.A.